Damanhur
Die Föderation von Damanhur wurde 1975 von Oberto AIraudi am Fuße der Piemont Alpen in Norditalien gegründet. Die mittlerweile fast 1000 Bürger der ökologisch und esoterisch ausgerichteten Gemeinschaft verbindet insbesondere der Respekt gegenüber allen als individuell bestimmten Lebensformen.
Die Föderation von Damanhur
In Damanhur ist jeder Bürger selbst verantwortlich für sein spirituelles und soziales Verhalten. Vertrauen, Respekt, Akzeptanz und Solidarität zählen zu den Grundvoraussetzungen für das Zusammenleben in der Gemeinschaft.
Davon ausgehend ist es für die Mitglieder der Föderation von Damanhur (La Federazione di Damanhur) wichtig, sich selbst zu verwirklichen und damit jedes individuelle Talent voll ausschöpfen zu können. Zur Realisierung dieser Ziele und Werte im täglichen Leben stützen sich die Mitglieder Damanhurs auf eine komplexe demokratische Verfassung, nach der man sich u. a. zur Verbreitung positiver Gedanken verpflichtet und den Gedanken der ständigen Erneuerung pflegt.
Wer in Damanhur leben möchte, muss viel Energie und Enthusiasmus mitbringen. So wird neben stetiger Arbeit in der Gemeinschaft, in sozialen und ökologischen Bereichen auch, Humor und Freundlichkeit von jedem Einzelnen erwartet. Die Ideale des Kollektivs werden über persönliche Interessen gestellt. Zu den zentralen ethischen und spirituellen Werten gehören außerdem der Respekt gegenüber allen – feinstofflichen wie physischen – Lebensformen und der Verzicht auf Rauschmittel aller Art. So ist beispielsweise auch das Rauchen auf dem gesamten Gelände der Gemeinschaft untersagt.
Die Bürger Damanhurs werden in vier verschiedene Ebenen eingeteilt, je nachdem wie stark sie sich einbringen können und wollen. Die Bürger der Ebene A und B sind die einzigen, die nach einer halbjährigen Probezeit direkt in der Föderation leben. Sie sind in 20 sogenannte „Nukleo“- Gemeinschaften gegliedert, in denen 10 bis 20 Personen unter einem Dach leben. In diesem Sinne bildet die Gesamtheit der verschiedenen Nukleos das föderale System Damanhurs und befolgt dessen demokratische Gesetzesordnung. Die Bürger der Ebenen C und D leben dagegen außerhalb von Damanhur.
Jedes Nukleo widmet sich einem ganz bestimmten Forschungs- oder Aufgabenbereich, der das tägliche Leben der Bewohner bestimmt. Sie befassen sich hierzu vor allem mit Themen wie Ökologie, Kunst und Spiritualität. Jährlich wird der Repräsentant eines Nukleo gewählt, der gemeinsam mit anderen Vorsitzenden politische Entscheidungen trifft.
Jeder Bürger Damanhurs leistet monatliche Abgaben; alle Ausgaben und Unkosten des jeweiligen Nukleos werden gemeinschaftlich übernommen. Die Mikronation hat zudem ihre eigene Währung, den Credito – der daran erinnern soll, dass Geld keinen Selbstwert hat, sondern Tauschinstrument ist – sowie eigene Schulen (allerdings finanziert mit Unterstützung Italiens) und eine Tageszeitung.
Mehr als zwei Drittel der Damanhurianer arbeiten in föderationseigenen Unternehmen, während die restlichen Mitglieder einer Arbeit außerhalb nachgehen. Die Hälfte der Lebensmittel stammt aus eigenem Anbau und Energie wird zu einem großen Teil mit Solaranlagen gewonnen.
Einige ehemalige Bewohner äußerten sich kritisch über die Föderation Damanhur und wiesen auf Merkmale einer Sekte hin, so u. a. die besondere Geschlossenheit der Gemeinschaft und die Verweigerung jeglicher Kritik.
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